Zimmermann wies zur Begrüßung darauf hin, dass die Region das Umfeld gibt, auf dem wir uns bewegen. Die Bruchzone im Tal über den Dreistelz hinweg beschert uns das Wasser und die Höhenlage, die Kargheit, aber auch die Herausforderung, der wir uns hier stellen.
Krebse, Aal und Forellen
Man hat in der Sinn die Märzefrösch gesammelt. Im Schondratal (Münchau) gab es bis 1936 Krebse, die ans Kurhotel geliefert wurden. Derzeit wurden Krebse in der Schondra wieder ausgesetzt. Man hat früher im April und Mai Schnecken in den Höhenlagen gesammelt. Aal und Forellen wurden geräuchert. Man hat Pilze gesammelt und getrocknet. Und man hat immer den Überschuß der Obsternte haltbar gemacht: Die Pflaumen wurden auf Schnüre oder Stricknadeln gezogen und über dem Kachelofen in Küche und Wohnzimmer trockenen lassen, ebenso die Äpfel in Scheiben und die Rhöner Birnen als Hälften(Kletze). In der Winterszeit wurden Ende des 19.Jahrhunderts bis in die 50er Jahre des 20.Jahrhunderts Apfelsinenschalen und Zitronenschalen selbst in Zucker eingelegt und Zitronat und Orangeat hergestellt. Karotten wurden in Sand eingelegt, Weißkraut und Blaukraut gehobelt und im Stücht gesalzen und haltbar gemacht.
Karthäuserklöße und Rhöndiesel
Für den Nachtisch gab es viele Varianten: Die Karthäuserklöße in Weinsoße (Apfelwein), Rohrnudeln mit Vanillesoße, Scheiterhaufen, Latwerde und eingemachtes Obst pur oder in Kuchen. Einheimisches Getränk war neben dem Wasser der Apfelwein, der Rhöndiesel (Korn, Pflaume und Schlehe), angesetzte Liköre. Aus dem Apfelwein wurde Apfelessig angesetzt.
Es wurden auch zwei alte handgeschriebene Rezeptbücher mitgebracht. Dies aufzuarbeiten ist ein Anliegen für die Zukunft. Zum Schluß wurde ein Rezept zur Herstellung von Suppengemüse vorgestellt. Da konnte sich jeder eine Erinnerung mit nach Hause nehmen.