Die Initiative war von Bezirksrätin Adelheid Zimmermann mit einem Antrag im Bezirkstag ausgegangen.
Einen Innenblick gab Markus Arlt, persönlicher Referent des Würburger Oberbürgermeisters Schuchardt. Die Idee der Kulturhauptstadt sei ausgezeichnet. Sie setze Emotionen frei. Allein würde die Stadt eine solche Organisation und Bewerbung nicht schultern. Die Chance für Würzburg bestehe im Weg zur Kulturhauptstadt und in der Freisetzung von Kräften. Wichtig sei eine professionelle Unterstützung.
Das sahen auch alle anderen Teilnehmer so. Herr Mainka mahnte bis dahin den Bau von weiteren Hotels, vor allem oberhalb des 3-Sterne-Bereichs, an. Kulturhauptstädte Europas seien immer interessant, vor allem die herausragenden Ausstellungen. Herr Radjeh, Deutschlands Caterer No.1, verwies auf die Nachhaltigkeit, die das Ruhrgebiet durch das Kulturhauptstadtereignis in seiner Vermarktung bekommen hat. Jährlich gibt es Events, die jedes Jahr dieselbe Agentur seit 2010 entwirft und begleitet.
Die zündende Idee des Abends hatte Dr. Hans Steidle, Stadtheimatpfleger von Würzburg. "Ich habe schon das Motto", so Steidle: 2025 sei für Würzburg ein besonderes Jahr: Da jähren sich die Bauernkriege zum 500. Mal in Würzburg. Die Bauern und Bürger wollten persönliche Freiheit. Das ist der "Frühling der Freiheit".
2025 haben wir 80 Jahre Ende des 2.Weltkrieges. 1933 war der Weg in die Unfreiheit, 1945 der Weg in die Freiheit. Frühling der Freiheit: Aus Ruinen entsteht die Stadt neu, die Residenz, die Festung, viele kirchliche Initiativen. Frühling der Freiheit, das gilt auch heute für die Flüchtlinge, die zu uns kommen, ergänzt Bezirksrätin Adelheid Zimmermann. Sie bringen ihre Identität zu uns, ihre Kultur, ihre Künstler und erwarten ihren Frühling der Freiheit.
Der Abend brachte viele weitere Ideen. Unsere Weltklassekünstler Riemenschneider, Balthasar Neumann haben nicht nur in Würzburg, sondern auch in der Region gebaut. Beide brauchen große Aufmerksamkeit mit Ausstellungen. Ebenso Tiepolo. Er habe in Würzburg seinen künstlerischen Frühling der Freiheit erlebt. Es wurde auf die die Qualität der Forschung an der Universität verwiesen. Sie sei für die Kulturhauptstadt ein wichtiger Faktor. Die Krichlichen Initiativen in der Kunst wurden erwähnt. Die Defizite im ÖPNV und der mangelnden Verkehrserschließung von Würzburg mit den Rändern Unterfrankens.
Stadtrat Jochen Spatz verwies in der Diskussion darauf, dass die Frage eines Entscheides zwischen den Metropolregionen Frankfurt und Nürnberg mit einer Initiative Kulturhauptstadt Würzburg und Unterfranken geklärt sei. Wir besinnen uns damit auf unsere eigenen Stärken. Es gab die Idee zu einem Weltinformationszentrum, Freiraum für die Stadt, nicht alles zubauen.
Die Frage der Kosten und der Bezahlung spielte der Moderator Norbert Hufgard an Bezirksrätin Zimmermann. Bezahlung ist möglich, konterte Zimmermann. Die Höhe der Kosten variiere sehr stark in den einzelnen Kulturhauptstädten. Es stelle sich die Frage, ob Investitionen in manche Immense Kostenangaben nicht bereits hineingerechnet seien. Wir haben in Würzburg und Unterfranken den großen Vorteil, dass wir bereits einiges planen, das bis 2025 fertig werden soll: Die neue Festung, das Landesmuseum, Kunstareal Aschaffenburg, Schloß Aschach, Rhönmuseum in Fladungen. Wir haben Festivals, die deutschlandweit einmalig sind: Mozartfest, Kissinger Sommer, Open Air Werneck, Vorsommer/Nachsommer Schweinfurt, Afrikafestival (Zuhörer), außerdem die weite Palette der Veranstaltungen in ganz Unterfranken. Zur Finanzierung trage die Europäische Union 1,5 Mio Euro bei. Dann kämen die beteiligten Städte und der Bezirk. Vor allem brauche man Sponsoren und das neue Instrument des Crowdfunding. Zimmermann verwies auf die Frauenkirche in Dresden, die mit viel Bürgergeld wieder errichtet worden sei.
Arlt bemerkte, dass die Frage der Kosten erst an zweiter Stelle käme. Wichtig sei, ob wir die Kulturhauptstadt wollen und wer die Partner seien.
Die Bewerbung der Kulturhauptstadt Essen für das Ruhrgebiet sei von einer Persönlichkeit promotet worden. Wer könne dies für Unterfranken sein? Außerdem sollte man eine Gemeinschaft oder einen Verein gründen, um die Idee der Kulturhauptstadt von der Öffentlichkeit aus zu begleiten. Aus der Zuhörershaft kam die Mahnung, sich nicht in Details zu verlieren, sondern den Schub zu erkennnen, den selbst eine Bewerbung als Kulturhauptstadt brächte.
Die Frage ans Podium, wer denn nach der Diskussion für die Kulturhauptstadt sei, ging einstimmig Pro Kulturhauptstadt aus. Die Abstimmung per Stimmzettel ergab eine Zustimmung von 84\\\\% für eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt, 12\\\\% sprachen sich dagegen aus, 4\\\\% waren unentschieden.
Als Ergebnis der Veranstaltung wird es wohl eine Initiative "Frühling der Freiheit", Kulturhauptstadt Europas 2025 geben.